Konzert - Kammerchor Reutlingen mit Motetten
Zarter Ausdruck
(sol)
REUTLINGEN. Ein barockes Konzertprogramm zum Thema Tod und Ewigkeit brachte der
Kammerchor Reutlingen aus seiner sechstägigen Herbstfreizeit mit und in der Gönninger
Kirche St. Peter und Paul am Sonntag zur Aufführung.
Unter dem Titel "So fahr ich hin" waren Motetten von Heinrich Schütz, Johann
Hermann Schein, Johann Sebastian Bach und Johann Christoph Friedrich Bach vereint.
Diese sang der von hellen Stimmen dominierte Chor unter Leitung von Christa Feige mit
zartem Ausdruck und flexibler Stimmführung.
Vom Konzertbeginn an mit Schütz' "So fahr ich hin zu Jesu Christ" kam die Singfreude
der Schulmusiker und ehemaligen Mitglieder der Pädagogischen Hochschule Reutlingen in
dynamischer und lebendiger Gestaltung zum Ausdruck. Dabei waren die Interpretationen
stets von Empfindsamkeit geprägt.
Nach zwei melodisch recht streng konzipierten Motetten von Schein entwickelte der
Kammerchor in Werken von Johann Sebastian wie Johann Christoph Friedrich Bach
schwungvoll fließende Melodielinien, die pointiert gegliedert wurden. Ähnlich bewegend
boten die Sänger Teil II und III aus den "musikalischen Exequien" von Schütz. Einen
besonderen Raumklageffekt und Bereicherung der Dynamik boten die drei sowohl im Wechsel
wie gemeinsam mit dem Chor singenden Solisten auf der Empore im abschlie0enden
"Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren".
Vor den Schütz -Exequien wechselte Ulreich Feige, der als Kontrabassist gemeinsam mit
Organist Bernhard Schmidt-Brucken den Chor begleitete, an die Orgel. Er spielete eine
Partita von Pachelbel über den Choral "Was Gott tut, das ist wohl getan" mit getragenem
und gefühlvollem Ausdruck, der auch in den virtuosen Partien dominierte.
Mit freundlicher Genehmingung des Reutlinger Generalanzeigers